Robby Geyer, Referent der Landeszentrale für politische Bildung, zeigte die vielfältigen Möglichkeiten der Jugendbeteiligung auf. So gibt es in Baden-Württemberg aktuell etwa 83 Jugendgemeinderäte, etwa 45 Kommunen haben einen Jugendbeirat, etwa 60 ein Jugendforum und ca. 30 veranstalten sogenannte Jugendhearings. Interessant waren die konkreten Projekte in einzelnen Gemeinden und insbesondere die Erfahrungen mit Jugendlichen im Rahmen einer schulischen Kommunalwoche. Hier schlüpfen die Jugendlichen in die Rolle eines Gemeinderates und lernen, Positionen zu argumentieren und Kompromisse zu finden. Eine solche Woche endet meist mit einem Speed-Dating, bei welchem Schüler den Bürgermeister und Vertreter des Gemeinderates kennenlernen.

Lebhaft und ausgesprochen informativ war die anschließende Diskussionsrunde. Interessant waren die praktischen Erfahrungen der anwesenden Bürgermeister Ute Göbelbecker (Dettenheim), Wolfgang Faißt (Renningen), Martin Büchner (Oberhausen-Rheinhausen) und Heike Christmann (Ortsvorsteherin Ittersbach)  zu konkreten Beispielen der Jugendbeteiligung. Genannt wurden hier z.B. die  Neugestaltung eines Jugendhauses, der regelmäßige Rathausbesuch von Schulklassen sowie die Einrichtung eines „scater parks“. Nicolas Kneis konnte als Vertreter der jungen Generation seine Sichtweise zum Thema social media in die von Klaus Brenner moderierte Diskussion mit einbringen (beide Freie Wähler Karlsdorf-Neuthard). Überzeugung aller war, dass eine Jugendbeteiligung nur dann funktioniert, wenn der Austausch auf Augenhöhe erfolgt. Mit einer „nur vordergründig ernst nehmen“-Mentalität oder einer „ich hab doch die größere Erfahrung“-Haltung“ seitens Bürgermeister, Gemeinderäte und kommunalpolitisch Aktiven wird eine Jugendbeteiligung in welcher Beteiligungsform auch immer nicht funktionieren. Überzeugung aller war aber auch, dass es sich lohnt, hier Zeit und Ideen zu investieren, um mit den Erwachsenen von morgen unser demokratisches Grundverständnis zu üben. Bereits währen der Diskussionsrunde gab es zahlreiche Fragen seitens der Zuhörer zur Erfolgsaussicht einer Jugendbeteiligung und den damit verbundenen Erfahrungen. Der Abend klang aus in intensiven Gesprächen, insbesondere mit Wolfgang Faißt, dem Landesvorsitzenden der Freie Wähler Baden-Württemberg.

Am 18.11.2015 veranstalten wir gemeinsam mit dem kommunalpolitischen Bildungswerk Stuttgart das Forum "Jugend & Politik". Beginn ist um 19 Uhr im Foyer der Altenbürghalle, der Eintritt ist frei.

An diesem Abend geht es um das Thema, welche Möglichkeiten und Chancen junge Menschen haben, um Politik zu gestalten. Da wir uns nicht nur in einem demografischen Wandel, sondern auch in einem demokratischen Wandel befinden, sollen auch die neuen Beteiligungsformen und -möglichkeiten junger Menschen in der Kommunalpolitik aufgezeigt und diskutiert werden. Dass das Thema „dran“ ist, zeigt auch der neue § 41a der Gemeindeordnung, der kurz vor der Verabschiedung steht. Er lautet: „Die Gemeinde soll Kinder und muss Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen.

Den Impulsvortrag zu diesem Thema mit Best Practice Beispielen übernimmt Robby Geyer, Referent der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Außenstelle Heidelberg. Als erfahrener Moderator und Motivator weiß er, wie „Jugendliche ticken“ und für welche Themen sie sich interessieren und auch engagieren.

Nach dem Vortrag stehen auf dem Podium neben Robby Geyer folgende Personen zur Verfügung: 

• BM Wolfgang Faißt, Renningen, Landesvorsitzender, Landesverband der Freien Wähler in Baden-Württemberg, Stuttgart

• Ortsvorsteherin Heike Christmann, Vorstandsmitglied Freie Wähler Landesverband Baden-Württemberg, Ortsvorsteherin Karlsbad-Ittersbach

• BMin Ute Göbelbecker, Dettenheim

• BM Martin Büchner, Oberhausen-Rheinhausen, Freie Wähler Kreisrat

• Nicolas Kneis, Schriftführer Freie Wähler Karlsdorf-Neuthard und Vertreter der "jungen Generation"

Moderiert wird der Abend von Klaus Brenner, 2. Vorsitzender der Freien Wähler Karlsdorf-Neuthard.

Zu dieser Informationsveranstaltung sind alle kommunalpolitisch Interessierten sehr herzlich eingeladen.